Übergewicht vorbeugen – gesunde Alternativen zu Krapfen & Co

Gemüsekrokodil

Bild: Open Science - Lebenswissenschaften im Dialog, CC BY-NC-SA 4.0

Die Menschen werden immer dicker: 50 Prozent der EU-Bürger sind heute übergewichtig.  Weltweit sind bereits  6,1 Prozent der Unter-fünf-jährigen zu dick, das sind insgesamt 41 Millionen Kinder [1]. Angesichts dieser beunruhigenden Fakten schlägt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Alarm und warnt vor einer Übergewichtskrise im großen Ausmaß. Zu wenig Bewegung, steigender Medienkonsum und falsches Essverhalten führen dazu, dass auch schon Kinder immer mehr Kilos auf die Waage bringen. Ohne ein stärkeres politisches Engagement ist die globale Herausforderung von kindlichem Übergewicht und Fettleibigkeit laut WHO nicht mehr lösbar. Die Vorschläge zur Bekämpfung von Übergewicht und Fettleibigkeit beinhalten Standards für Schulessen, eine Zucker-Steuer und weniger Werbung für ungesundes Essen. Auch mehr Bewegung und Sport sowie weniger Zeit vor Computern und TV-Geräten wären wichtig, um der Gewichtszunahme schon bei jungen Leuten entgegenzusteuern.

Daten aus  Österreich

Um den Ernährungszustand der Österreichischen Bevölkerung zu erfassen und zu dokumentieren,  wird im Abstand von vier bis fünf Jahren vom Gesundheitsministerium der Österreichische Ernährungsbericht in Auftrag gegeben. Die letzte derartige Studie zu Ernährungsgewohnheiten und Körpergewicht, bei der die teilnehmenden Personen gemessen, gewogen und untersucht wurden, wurde im Jahr 2012 herausgebracht. Fazit des Österreichischen Ernährungsberichtes 2012 [2]: Rund 12% der erwachsenen Österreicherinnen und Österreicher litten an Fettleibigkeit, und gar 40% waren übergewichtig. Besonders beunruhigend war der neuerliche Anstieg von Gewichtsproblemen bei Kindern im Vergleich zum Jahr 2008. Insgesamt war beinahe jedes vierte Kind (24%) im Alter von 7 bis 14 Jahren übergewichtig oder hatte gar mit Fettleibigkeit zu kämpfen.

Übergewicht und Fettleibigkeit: Ursachen und Auswirkungen

Es gibt eine gewisse Veranlagung dazu, übergewichtig zu sein bzw. zu werden. In Studien [3] konnte gezeigt werden, dass fettreiche Ernährung der Eltern die nächsten Generationen negativ beeinflussen kann und die Neigung zu Übergewicht epigenetisch weitergegeben werden kann. Der Stammbaum alleine macht jedoch nicht dick. Meist führen eine Kombination von Veranlagung („gute Futterverwerter“), Lebensgewohnheiten wie falsche Ernährungs- und Lebensweise und mangelnde Bewegung zu Übergewicht und Fettleibigkeit. Auch seelische Faktoren und Krankheiten (wie beispielsweise Gehirntumore) können eine Rolle spielen.

Übergewicht und Fettleibigkeit können zu einer Reihe körperlicher Beschwerden führen. Dazu zählen   Herzprobleme, Diabetes oder Gelenksschäden. Auch Fuß-Verformungen und Knieprobleme sind häufige Folgen von zu vielen Kilos auf der Waage. Deshalb spielen auch die medizinische Betreuung und spezielle Trainingsprogramme bei diesem Thema eine große Rolle. An der FH St. Pölten wird aktuell beispielsweise eine Studie [5] durchgeführt, bei der ein spezielles Trainingsprogramm fettleibigen Personen helfen soll, Knieproblemen vorzubeugen.

Übergewicht und Fettleibigkeit können nicht nur körperlich, sondern auch psychisch krank machen.

Gesunde Alternativen beim Essen

Um  Übergewicht und Fettleibigkeit schon von Anfang an entgegenzusteuern ist es wichtig, Kinder und Jugendliche  bei einer gesunden und ausgewogenen Ernährung zu unterstützen. Süßigkeiten und salzige Knabbereien müssen dabei nicht gänzlich vom Speiseplan gestrichen werden, sollten allerdings nur in Maßen genossen werden.  Beim Kindergeburtstag muss es beispielsweise nicht immer Süßes sein. Und zur Jause können anstatt der Cornflakes oder Buttersemmel auch Obst und Gemüse zur Gewohnheit werden. Um die gesunde Alternative den Kindern schmackhaft zu machen, kann Kreativität durchaus hilfreich sein: So bringt ein Gurkenkrokodil zum Kindergeburtstag statt der Schokoladentorte die Kinder schon einmal zum Staunen, und jeder will ein Stück von dem gefährlich schnappenden Getier ergattern.  Und auch Apfel-Eule und Bananen-Pinguine essen die Kinder mit Begeisterung. Und ganz nebenbei: auch das Basteln und Anrichten macht Spaß – das haben die bESSERwisser schon getestet.

Apfeleule

Bild: Open Science – Lebenswissenschaften im Dialog, CC BY-NC-SA 4.0

Bananenpinguine

Bild: Open Science – Lebenswissenschaften im Dialog, CC BY-NC-SA 4.0

Gurkenkrokodil

Bild: Open Science – Lebenswissenschaften im Dialog, CC BY-NC-SA 4.0

Falls auch Sie kreative Ideen haben, wie man Gesundes gut in Szene setzen und schmackhaft anrichten kann – Postings sind willkommen!

Und hier noch die gute Neuigkeit für all jene, die ein bisschen zu viel auf die Waage bringen und Motivation zum Abnehmen brauchen: Bereits eine Reduktion des Körpergewichtes um  5% bringt viel für die Gesundheit. Der Stoffwechsel wird verbessert, die Gelenke geschont und die Lebensqualität erhöht5.

 

Referenzen:

[1] Report of the commission on ending childhood obesity, World Health Organisation 2016

[2] Österreichischer Ernährungsbericht 2012, I. Elmadfda in Kooperation mit Österreichischer Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES), 2012

[3] Huypens P. et al.: Epigenetic germline inheritance of diet induced obesity and insulin resistance, Nature Genetics (2016), DOI: 10.1038/ng.3527

[4] Horsak B. et al.: The effects of a strength and neuromuscular exercise programme for the lower extremity on knee load, pain and function in obese children and adolescents: study protocol for a randomised controlled trial. Trials (2015), DOI: 10.1186/s13063-015-1091-5

[5] Magkos F. et al.: Clinical and translational report effects of moderate and subsequent progressive weight loss on metabolic function and adipose tissue biology in humans with obesity Cell Metabolism (2016), DOI: 10.1016/j.cmet.2016.02.005

 

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