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Suchergebnisse für "cholesterinbomben"

05.04.2017

bESSERwisser

Sind Eier Cholesterinbomben?

Eier sind ungemein vielseitig: Wir verwenden sie zum Backen und Kochen, essen sie roh, weich oder hart sowie in Vor-, Haupt- und Süßspeisen. Gerade zu Ostern sind sie auch ein wichtiger Bestandteil der Tradition – die bunten Ostereier und somit auch das Eierfärben gehören zur Freude der Kinder zum Osterfest dazu. Eier sind wichtige Eiweißlieferanten und beinhalten eine Vielzahl an Nährstoffen, aber auch (zu) viel Cholesterin – das ist zumindest die gängige Meinung. Deshalb hat das Ei auch schon seit langem ein schlechtes Image als Cholesterinbombe. Aber stimmt das überhaupt? Die bESSERwisser haben nachgeforscht, ob Eier wirklich so viel Cholesterin enthalten wie angenommen und ob die Faustregel „Nur ein Ei am Tag“ befolgt werden sollte [1].

Cholesterin – lebenswichtig für unseren Körper

Cholesterin kommt in allen Zellen von Tieren und vom Menschen vor. Als wichtiger Baustein der so genannten Plasmamembran, die alle unsere Zellen umhüllt, ist es für unseren Körper essentiell – das ist vielen von uns vielleicht gar nicht bewusst. Die Zellmembran verschafft unseren Zellen Stabilität und dient als Schleuse für die Aufnahme und Abgabe verschiedener Stoffe in die Zellen hinein und aus den Zellen heraus. Etwa 95 % des Cholesterins im Körper befinden sich in Zellmembranen. Cholesterin hat noch weitere wichtige Funktionen: Es dient als Vorstufe für Steroidhormone wie beispielsweise Testosteron oder Östrogen, ist an der Erzeugung von Gallensäuren beteiligt und liefert dem Körper bei seiner eigenen Herstellung eine Vorstufe von Vitamin D.

Cholesterin – manchmal auch als Cholesterol bezeichnet – ist ein lipophiles (fettlösliches) Molekül und in Wasser nicht löslich.  Obwohl es umgangssprachlich häufig als Blutfett bezeichnet wird, ist Cholesterin genau genommen kein solches. Denn Cholesterin ist ein Sterol, das sich in seiner Struktur von den Triglyceriden – das sind die Fette im herkömmlichen Sinn – unterscheidet. Besonders das Gehirn sowie die Organe, die für die Produktion von Steroidhormonen verantwortlich sind, benötigen viel Cholesterin. Etwa ein Viertel davon befindet sich im Gehirn, wo es vor allem in den Nervenfasern vorkommt [1].

Was allgemein oft nicht bekannt ist: Etwa 90 % des im Körper vorhandenen Cholesterins wird nicht über die Nahrung aufgenommen, sondern vom Körper selbst in der Leber produziert [2]. Auch das über die Nahrung zugeführte Cholesterin wandert über den Darm in die Leber. Unsere Ernährung beeinflusst, wieviel Cholesterin von der Leber hergestellt wird, da diese auch als Regulator dient.
Weil Cholesterin nicht wasserlöslich ist, wird es für den Transport im Blut an Lipoproteine gebunden. Diese werden je nach Dichte in so genannte LDL- und HDL-Teilchen unterteilt. Erstere, die „Low Density Lipoproteine“ (LDL) mit geringerer Dichte, verteilen das Cholesterin von der Leber aus überall im Körper. Sie werden auch als „böses“ Cholesterin bezeichnet, da sie Ablagerungen in den Blutgefäßen verursachen und somit die Gefahr für
Arteriosklerose (Arterienverkalkung) erhöhen können. Dies bedeutet in weiterer Folge ein größeres Herzinfarkt- oder Schlaganfallrisiko. Die „High Density Lipoproteine“ (HDL) mit hoher Dichte wirken anders: Sie transportieren das überschüssige Cholesterin von den verschiedenen Organen im Körper wieder zurück zur Leber und schützen als „gutes“ Cholesterin die Blutgefäße vor Arteriosklerose [3]. Inwiefern cholesterinreiche Lebensmittel den Cholesterinspiegel tatsächlich erhöhen, ist bis heute in der Fachwelt umstritten. Auch genetische Veranlagung kann übrigens die Ursache für einen erhöhten Wert des schädlichen LDL-Cholesterins sein. Davon ist möglicherweise laut Fachleuten eine von 200 Personen in Industrieländern betroffen [5].

Das Ei – ein Allroundtalent

Eier sind eine Quelle für unterschiedliche wichtige Nährstoffe. Sie enthalten hochwertiges Eiweiß – bereits ein Ei deckt bis zu 15 Prozent Tagesbedarfs eines Menschen ab. Außerdem sind sie reich an Spurenelementen, wie etwa Kalzium, Phosphor, Magnesium, Eisen und Zink, und Vitaminen, wie A, B2, B12, D und E [1].

Erhöhen Eier den Cholesterinspiegel?

Ein großes Ei enthält bis zu 185 mg Cholesterin. 300 mg sind laut American Heart Association das Höchstlimit, das pro Tag konsumiert werden sollte. Dementsprechend wäre man nach dem Genuss von zwei Eiern bereits weit über dem derzeit empfohlenen Maß, was der Faustregel „Nur ein Ei am Tag“ entsprechen würde. Neue Studien zeigen jedoch, dass es keinen Grund zur Sorge gibt: Das Limit sollte neu überdacht werden, da höhere Mengen an Cholesterin durchaus konsumierbar sind, ohne sich negativ auf die Gesundheit auszuwirken [4].
Neue Untersuchungen belegen außerdem, dass cholesterinreiche Lebensmittel den Cholesterinspiegel weit weniger beeinflussen als stark fetthaltige Nahrung [6].Nach dem heutigen Wissensstand bleibt er beim Verzehr von Eiern im Rahmen einer normalen Ernährung sehr konstant [7].
Zudem enthält ein Ei zwar sehr viel Cholesterin, liefert aber auch ausreichend Lezithin. Dieses ist dafür zuständig, die Cholesterinaufnahme im Darm zu  vermindern und ist daher ein natürlicher negativer Regulator von Cholesterin [8].

Fazit

Das Ei beinhaltet neben Eiweiß auch wichtige Spurenelemente und Vitamine. Trotz seines hohen Cholesterinanteils überwiegen die vielen Vorteile, den der Verzehr eines Eis mit sich bringt. Bei einem normalen Cholesterinspiegel leisten Eier einen wichtigen Beitrag zu einer ausgewogenen, gesunden Ernährung. So können wir mit gutem Gewissen unsere Ostereier essen.

Quellen

[1] Eckel, R.: Eggs and beyond: is dietar cholesterol no longer important?. The american journal of clinical nutrition 2015, Aug(2):235-236. doi:10.3945/ajcn.115.116905
[2] Blesso, C.,Andersen, C., Barona, J. et al: Effects of carbohydrate restriction and dietary cholesterol provided by eggs on clinical risk factors in metabolic syndrome. Journal of Clinical Lipidology 2013, Volume 7, Issue 5, 463-471. doi: 10.1016/j.jacl.2013.03.008
[3] http://www.chemie.de/lexikon/Cholesterin.html, Abgerufen am: 02.02.2017
[4] Exler, J., Philips, K., Patterson, K. und Holden, J.: Cholesterol and vitamin D content of eggs in the U.S. retail market. Journal of Food Composition and Analysis 2013. Volume 29, Issue 2, 110-116. doi: 10.1016/j.jfca.2012.11.001
[5] Nordestgaard, B. Chapman, M., Humphries, S. et al: Familial hypercholesterolaemia is underdiagnosed and undertreated in the general population: guidance for clinicians to prevent coronary heart disease: Consensus Statement of the European Atherosclerosis Society. European Heart Journal 2013. 34 (45): 3478-3490. doi: 10.1093/eurheartj/eht273
[6] Kanter, M., Kris-Etherton, P., Fernandez, M., Vickers, K. und Katz, D.: Exploring the fators that affect blood cholesterol and heart diesease risk: Is dietary cholesterol as bad for you as history leads us to believe?. Advances in nutrition 2012. Vol3: 711-717. doi: 10.3945/an.111.001321
[7] Fernandez, M.: Rethinking dietary cholesterol. Curr Opin Clin Nutr Metab Care 2012. Mar, 15(2): 117-21. doi: 10.1097/MCO.0b013e32834d2259.
[8] http://www.forum-ernaehrung.at/artikel/detail/news/detail/News/eier-besser-als-ihr-image/, Abgerufen am: 02.02.2017

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20.07.2018

bESSERwisser

Honig – ein vielfältiges Naturprodukt

Honig und Imker

Honig ist ein allseits beliebtes Nahrungsmittel, zum Frühstück als Aufstrich am Brot oder zum Süßen von Backwaren und Mehlspeisen. Oft wird dem Honig sogar eine Heilwirkung zugeschrieben. Die bESSERwisser haben sich mit dem spannenden Lebensmittel Honig näher auseinandergesetzt und sind vor allem den Fragen nachgegangen, warum eigentlich Honig in verschiedenen Aggregatzuständen vorkommt und wie gesund Honig eigentlich ist.

Die Honigproduktion

Honig wird von Honigbienen aus dem Nektar von Blüten (Blütenhonig) oder aus Honigtau von Bäumen (Waldhonig) erzeugt. Bei Letzterem wird der Honigtau zunächst von Insekten verstoffwechselt, ehe die Bienen ihn sammeln.

Die Biene saugt den Nektar oder Honigtau mit dem Rüssel auf. Über die Speiseröhre gelangt er in den Magen der Biene. Zurück am Bienenstock liefert sie den Inhalt an die Stockbienen ab, die wiederum den Inhalt weitergeben. Bei diesem Übergabeprozess wird jedes Mal zuckerhaltiger Saft aufgesaugt und wieder abgegeben. Somit reichert er Eiweiße und Säuren der Bienen an. Um den Nektar zu verdicken, lässt die Biene einen Nektartropfen über den Rüssel mehrfach heraus und saugt ihn wieder auf – so wird der Wassergehalt auf 30 – 40% reduziert. Anschließend wird der Nektar in eine leere Wabenzellen geben, die Zelle wird dabei nicht ganz gefüllt, um eine möglichst große Verdunstungsfläche zu schaffen. Durch Fächeln der Flügel wird die Verdunstung beschleunigt und der Honig verdickt. Ist der Honig fertig, tragen die Bienen ihn zur Lagerzellen und überziehen ihn mit einem luftundurchlässigen Wachsdeckel (sogenanntes „Verdeckeln”)[1].

Der Imker entnimmt aus dem Stock einige Rahmen mit den mit Honig gefüllten Waben, entfernt die Wachsdeckel und schleudert den Honig in der Zentrifuge ab. Durch die Fliehkraft wird der Honig aus den Waben an die Wand der Zentrifuge geschleudert. Dort läuft er ab und wird durch ein Sieb, welches Wachsreste zurückhält, geführt. Eine Honigschleuder hat einen Auslass mit Ventil, durch das der Honig direkt abgefüllt werden kann. Der Honig wird beim Imker zunächst gelagert und gerührt, um die Kristallisation zu steuern, genau so weit, bis der Honig noch eine streichfähige Konsistenz hat [2].

Aber warum kristallisiert Honig eigentlich aus?

Chemie des Honigs

Honig besteht aus mehreren Zuckerkomponenten: den Einfachzuckern Glucose (Traubenzucker) und Fructose (Fruchtzucker) sowie den Zweifachzuckern Maltose (Malzzucker) und Saccharose (Kristallzucker), wobei letzterer wiederum aus Glucose-Einheiten aufgebaut ist. Außerdem kommen auch höhere Zucker, also Mehrfachzucker, und vor allem viel Wasser im Honig vor. Zweifach- oder Mehrfachzucker sind über spezifische Brücken verbundene Einfachzucker, was bedeutet, dass das gleiche Molekül mehrfach aneinandergehängt wird, wie die Perlen einer Perlenkette. Wie viel von diesen Zuckern jedoch genau vorhanden ist, hängt von den Blüten, der Bienenart und der Region ab [3].

Kristalliner Honig

Jeder Honig wird früher oder später fest, das heißt er kristallisiert oder „kandiert“. Abhängig ist dieser physikalische Vorgang vom Anteil an Traubenzucker im Honig. Dieser kristallisiert wesentlich einfacher als Fruchtzucker. Je mehr  kristallisationsunfähiger Fruchtzucker den Traubenzucker in wässriger Umgebung dabei hindert, große Kristalle zu bilden, desto weniger kandiert der Zucker. Honig ist also ein gutes Beispiel für ein thermodynamisches Mischsystem – Wasser, Fruchtzucker, Traubenzucker – das je nach Zusammensetzung seine Phasen ausbildet [3].

Meist kann man den Anteil von Traubenzucker und damit die Kristallisationsneigung bereits an der Farbe erkennen: Helle Honige wie Blütenhonig kandieren leicht, während dunklere Honigsorten wie der Waldhonig länger flüssig bleiben [4]. Eine Ausnahme bildet der Akazienhonig: Hier ist der Fruchtzuckergehalt hoch, der Traubenzuckergehalt hingegen niedrig, weswegen er oft erst nach vielen Jahren auskristallisiert [5]. Auch die Lagerung spielt eine Rolle: Bei längerer oder kühler Lagerung kristallisiert auch ein Honig mit geringem Traubenzuckeranteil schneller aus [6]. Das Kandieren ist übrigens nicht von Nachteil, im Gegenteil: Die wertvollen Wirkstoffe des Honigs bleiben so besser konserviert [4,6].

Erhitzen von Honig

Kennen Sie den Mythos, dass man Honig nicht in zu heiße Getränke geben sollte? Tatsächlich sorgt ein Erhitzen über 40°C dafür, dass bioaktive Inhaltsstoffe im Honig zerstört werden (vgl. Abschnitt zu Honig und seine bioaktiven Bestandteile). Achtgeben sollte man beim Erwärmen von Honig auch, wenn man diesen wieder verflüssigen möchte. Bei der Zersetzung von Kohlenhydraten, vor allem Fruchtzucker, bildet sich sogenanntes HMF –Hydroxymethylfurfural. Das National Institute of Environmental Health Sciences in den USA räumt HMF eine potentiell kanzerogene Wirkung ein, jedoch ist die Datenlage nicht aussagekräftig. In der EU ist ein HMF-Gehalt von 40mg /kg Honig erlaubt. Viele „Güte-Siegel“ Honige liegen weit unter diesem Wert. HMF kommt übrigens auch in Milch, Alkohol oder Fruchtsäften vor, es ist also kein Honig-spezifischer Stoff [7,8,9].

Honig und seine bioaktiven Bestandteile

Wie bereits erläutert, besteht Honig vor allem aus niedermolekularen Kohlenhydraten (Zuckern). Das macht ihn nur unwesentlich gesünder als Ahorn- und Agavensirupe oder Reiszucker. Jedoch enthält der Honig auch sogenannte bioaktive Bestandteile. So werden Moleküle, die eine aktive Wirkung auf den Organismus Mensch haben können, bezeichnet. Ein Beipiel sind Antioxidantien wie Flavonoide. Diese Substanzen binden im Körper freie Radikale und beugen so Zellschäden vor. Einige Flavonoide wirken außerdem entzündungshemmend.

Weiters enthält Honig als Inhibine bezeichnete Stoffe wie Hydroxybenzoate und Wasserstoffperoxid, die ebenfalls entzündungshemmend und zusätzlich antibakteriell wirken. Auch essentielle Aminosäuren, die der Mensch mit der Nahrung aufnehmen muss, weil der Körper sie nicht selbst produzieren kann, sind im Honig zu finden. Jedoch ist im Vergleich zu den von uns (optimalerweise täglich) konsumierten Obst- und Gemüsemengen die Menge an konsumiertem Honig und somit auch der Verzehr darin enthaltener bioaktiver Stoffe gering [3,10].

Das Gesundheitspotential des Honigs

Honig hat gesundheitliches „Potential“. Man müsste jedoch auch wirklich regelmäßig größere Mengen Honig konsumieren, um dieses zu entfalten. Dies wurde beispielweise in einer österreichischen „Honig-Studie“ aus dem Jahr 2007 getestet, bei der Probanden acht Wochen lang 50 Gramm Honig pro Tag zu sich nahmen. Sie zeigten ein besseres Wohlbefinden, eine wesentlich geringere Infektanfälligkeit, eine bessere Schlafqualität und Verdauung sowie höhere körperliche Belastbarkeit. Der Honig hatte zwar keinen signifikanten Einfluss auf Cholesterin- oder Triglyceridwerte, jedoch stiegen die LDL-Werte der Testpersonen. Ihre HDL-Werte nahmen im Mittel ab (siehe zu diesem Thema auch Artikel „Sind Eier Cholesterinbomben?“). Obwohl die Veränderungen dieser wichtigen Herz-Kreislauf-Marker nicht aussagekräftig waren, muss man diese als kritisch erachten, vor allem da sich die Werte in so kurzer Zeit veränderten. Eine Limitation dieser Studie war außerdem, dass die Probanden den Honig nicht anstatt anderer Süßungsmittel konsumierten, sondern zusätzlich. Dies resultierte in einer höheren Verfügbarkeit von Zucker, die der Stoffwechsel aber eigentlich nicht benötigt [9, 11].

Gerne wird auch Propolis verwendet, eine ebenfalls von Bienen hergestellte harzartige Masse mit antibiotischer, antiviraler und antimykotischer Wirkung. Propolis wird sowohl therapeutisch, beispielweise für die Wundheilung, als auch vorbeugend sowie zur Stärkung des Immunsystems angewandt [12, 13, 14].

Fazit

Honig kommt in vielen unterschiedlichen Formen und Farben vor. Ob er flüssig oder kristallin ist, hängt vom Traubenzuckeranteil im Honig ab. Honig kann man durchwegs positive Eigenschaften auf die Gesundheit bescheinigen, solange man ihn nicht zu sehr erhitzt. Seine bioaktiven Bestandteile können gegen oxidativen Stress wirken und das Immunsystem unterstützen. Honigkonsum scheint sich nicht signifikant auf Blutfettwerte auszuwirken, jedoch sollte man diese bei viel Honigkonsum im Auge behalten. Letztendlich ist Honig ein Süßungsmittel und enthält Zucker, was auch für Personen, die keinen oder wenig Zucker konsumieren sollten, wie Diabetiker oder Kinder, relevant ist.

Quellen

[1] honig-und-bienen.de : So entsteht Honig. Abgerufen am 20.07.18

[2] swen-buschfeld.de: Die Honigproduktion und Imkerei. Abgerufen am 20.07.18

[3] Vilgis T., Viskose Zuckergemische. In: journal culinaire – Kultur und Wissenschaft des Essens, Nr. 21 „Bienen  und Honig“ (2015). Edition Wurzer & Vilgis, ISBN 978-3-941121-21-8

[4] Honigland Oberösterreich. Honig: flüssig oder fest? Abgerufen am 18.07.18

[5] propolis-ratgeber.info: Akazienhonig – Herkunft, Geschmack, Kaufempfehlung. Abgerufen am 18.07.18

[6] Alnatura.de. Honig – Warum kristallisiert er aus und wie wird er wieder flüssig? Abgerufen am 18.07.18

[7] Federal Register: Intent to Conduct Toxicological Studies (1996). Abgerufen am 18.07.18

[8] Basumallick L., Rohrer J.,Thermo Fisher Scientific, Sunnyvale, CA, USA. Determination of Hydroxymethylfurfural in Honey and Biomass. Abgerufen am 18.07.18

[9] Peak.ag: Mythos vom natürlichen Süßungswunder / Der HONIG-Blog. Abgerufen am 18.07.18

[10] ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de: Sanfte Hustenmedizin. Abgerufen am 20.07.18

[11] Frank, R., Shinha-Kumpfmüller, K., Puttinger, J. und Reitinger A. Wirkung von Honig auf das Immunsystem und die Gesundheit.(2007) Ernährung und Medizin 2007; 22: 183-189.

[12] Langner E. Phytochemische und mikrobiologische Untersuchungen von Propolis verschiedener Provenienzen als Beitrag zur Kenntnis der Wirkprinzipien in Propolis. Dissertation (1995). Shaker Verlag Berlin

[13] Shimizu T.. Anti-influenza virus activity of propolis in vitro and its efficacy against influenza infection in mice. In: Antiviral chemistry & chemotherapy (2008). Band 19, Nr. 1 , S. 7–13. PMID 18610553.

[14] Teuscher E.. Biogene Arzneimittel. 5. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft (1997), ISBN 3-8047-1482-X, S. 199.

 

 

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07.08.2017

bESSERwisser

Wie wird Eischnee fest?

Eischnee

Jeder Hobbybäcker kennt es: Man schlägt Eiklar auf,  es wird trotz langem Rühren nicht fest und man muss von neuem beginnen. Die Verwendung von Eischnee ist bei uns Gang und Gebe – aber wie wird Eischnee überhaupt fest? Und warum muss das Eiklar rein bleiben? Die bESSERwisser forschten nach…

 

Was passiert beim Aufschlagen von Eischnee?

Eiklar besteht zu 90% aus Wasser und zu 10% aus Proteinen. Die Proteine im Eiklar sind entweder hydrophob (wasserabstoßend) oder hydrophil (wasserliebend), was ihnen eine grenzflächenaktive Eigenschaft gibt. Während des Aufschlagens werden unzählige Luftbläschen in das flüssige Eiklar gebracht. Diese sind zunächst groß und instabil, und werden, je länger man schlägt, immer kleiner und stabiler. Weitere Luft wird dann kaum mehr zugeführt.

Durch das Schlagen werden die Proteinfäden, die normalerweise kugelförmig aufgerollt sind, entrollt, wodurch sie neue Bindungen eingehen können. Infolge dessen binden sie sich mit ihren Nachbarproteinen und bilden ein Netz. Die Proteinmoleküle lagern sich bevorzugt in der Grenzfläche zwischen Luft  und Wasser  an. Damit umgrenzen sie die anliegenden Luftbläschen und stabilisieren diese, was die Konsistenz des Schaums ausmacht. [1]

Eischnee ist fertig aufgeschlagen, wenn er fest am Schneebesen haftet und man die Schüssel mit dem Eischnee umdrehen kann, ohne dass dieser zerrinnt. Doch: Wenn man das Eiweiß zu lange schlägt besteht die Gefahr, dass sich das Wasser von den Proteinen abspaltet und der Eischnee „perlt“, also sich in einen festen und einen flüssigen Teil trennt.  [2]

 

Warum muss das Eiklar rein sein?

Diese Situation hat jeder Hobbykoch schon erlebt: Der Eischnee steht nicht oder nicht ordentlich. Das passiert, wenn das Eiklar verunreinigt wurde – etwa durch Fette oder Spuren von Eigelb.

Eigelb enthält grenzflächenaktive Moleküle, Emulgatoren, die sich an die Proteine des Eiklars anlagern und damit die Vernetzung verhindern. Fette, etwa die im Eigelb, verbinden sich zudem mit den hydrophoben Teilen der Proteine, was die Umhüllung der Luftbläschen stört. [3]

Wenn der Eischnee schon steif geschlagen ist, kann man Fett und Eigelb problemlos zugeben, da sich das Netzwerk aus Proteinen im Eischnee schon fertig gebildet hat. Das ist allerdings sehr empfindlich, weshalb man weitere Zutaten vorsichtig unterheben sollte.

 

Alternatives Backen – gibt es veganen Eischnee?

Seit kurzem ist unter veganen Bäckern Aquafaba ein großes Thema. Die Bezeichnung Aquafaba steht für das Koch- oder Einweichwasser von Hülsenfrüchten wie Bohnen und Kichererbsen. Es besteht aus Kohlenhydraten, Proteinen und anderen Pflanzenstoffen, die sich von den Hülsenfrüchten beim Einlegen oder Kochen gelöst haben.  Da es sich ähnlich wie Eiweiß verhält, wird es gerade bei Rezepten mit Eischnee oft als Ersatzprodukt verwendet. Empfohlen wird, als Ersatz zwei Esslöffel Aquafaba (etwa 30 Gramm) statt jedem Ei zu verwenden. Die Herstellung funktioniert wie bei der traditionellen Herangehensweise mit Ei, da das pflanzliche Eiweiß im Wasser ebenso reagiert wie das tierische im Ei. Aquafaba kann unter anderem für Baiser oder Marshmallows verwendet werden.

 

Fazit

Auch hinter scheinbar komplizierten Abläufen in der Küche versteckt sich eine einfache Erklärung. Gerade die Entstehung von Eischnee wirft für einige ein Rätsel auf – aber für die bESSERwisser ist auch das zu lösen.

 

Mehr von den bESSERwissern

Mit Themen rund ums Ei haben wir uns schon öfter beschäftigt: „Eierfärben mit Naturfarben“  (https://www.openscience.or.at/hungryforscienceblog/eierfaerben-mit-naturfarben/ ), „Sind Eier Cholesterinbomben?“ (https://www.openscience.or.at/hungryforscienceblog/eier-cholesterin/)

Und auch andere Fragen rund ums Kochen und Backen konnten wir bereits klären:  „Warum weinen wir beim Zwiebelschneiden?“ (https://www.openscience.or.at/hungryforscienceblog/warum-weinen-wir-beim-zwiebelschneiden/) oder „Warum entsteht Haut auf der Milch?“ (https://www.openscience.or.at/hungryforscienceblog/warum-entsteht-haut-auf-der-milch/)

 

Quellen

[1] Chemielexikon Eischnee, Abgerufen am 02.08.2017

[2] This-Benckhard, Hervé :Rätsel und Geheimnisse der Kochkunst: Wissenschaftlich erklärt. 2013. Springer Verlag. Berlin

[3] Vilgis, Thomas: Die Molkeül-Küche. Physik und Chemie des feinen Geschmacks. 2013. Hirzel Verlag. Stuttgart. 9. Auflage

[4] Anne Spurkland, “Aquafaba, what is its chemical composition?”,  Abgerufen am: 02.08.2017

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