Goldener September

Schriftzug "September Childhood Cancer Awareness Month" mit einer goldenen Schleife links davon.

Im September richten wir unsere Aufmerksamkeit auf Kinderkrebsforschung, Bild: St. Anna Kinderkrebsforschung

In Europa erkranken jedes Jahr 35.000 Kinder und Jugendliche an Krebs. Auch wenn die Überlebensrate im Verlauf der letzten Jahrzehnte gestiegen ist, sterben immer noch etwa 6.000 Kinder jedes Jahr an ihrer Krebserkrankung. Und genau darauf soll im September – dem Childhood Cancer Awareness Month – aufmerksam gemacht werden.

Die Forschung spielt eine wesentliche Rolle dabei, Krebs besser zu verstehen und neue Entwicklungen für Diagnostik und Therapie voranzutreiben. In der Kinderkrebsforschung haben sich die Anstrengungen ausgezahlt. Die durchschnittliche Fünf-Jahres-Überlebensrate bei Kinderkrebs liegt in Österreich mittlerweile bei etwa 85 Prozent. Im Vergleich dazu lag sie in den 1970er Jahren noch bei etwa 50 Prozent, das heißt, jedes zweite betroffene Kind starb an seiner Krebserkrankung.

Diese Erfolgsgeschichte ist der internationalen Forschung zuzuschreiben. Allerdings gibt es immer noch genug zu tun, denn Krebs ist weiterhin die häufigste krankheitsbedingte Todesursache bei Kindern, die älter als 1 Jahr sind. Jede neue wissenschaftliche Studie kann durch neue Erkenntnisse zum weiteren Erfolg beitragen.

Österreichische Forschung gegen Kinderkrebs

Das St. Anna Forschungszentrum für Kinderkrebs in Wien ist ein international führendes Institut in diesem Forschungsbereich und trägt mit 15 Forschungsgruppen, 50 Kooperationspartner:innen und diversen Forschungsthemen zu allen Bereichen der Kinderkrebsforschung bei.

Das Thema Kinderkrebs steht aber nicht nur im St. Anna Forschungszentrum im Fokus. Auch andere Organisationen und internationale Kooperationen leisten einen wichtigen Beitrag. Ein Beispiel ist das europaweite FANTOM-Netzwerk, an dem die Medizinische Universität Wien beteiligt ist und das Open Science als assoziierter Partner für Wissenschaftskommunikation unterstützt. Innerhalb dieses Doktoratsnetzwerks steht Forschung rund um das anaplastische großzellige Lymphom (ALCL) im Zentrum. Diese Krebsart ist ein sehr aggressiver Lymphknotenkrebs und tritt vor allem bei Kindern und Jugendlichen auf.

Im Rahmen von FANTOM befassen sich 10 junge Forscher:innen intensiv mit der Biologie dieser Krebserkrankung sowie der Rolle des Immunsystems. Schlussendlich sollen die Ergebnisse der Forschungsprojekte zu einer verbesserten Diagnose und Therapie der Erkrankung beitragen.

Die ersten Ergebnisse der Nachwuchsforscher:innen wurden bereits veröffentlicht: In einer kürzlich veröffentlichten Studie (1) unter Mitarbeit von Katarina Mišura, Doktoratsstudentin im Labor von Univ.-Prof. Dr. Gerda Egger (Medizinische Universität Wien), wurde die Wirkweise von sogenannten HDAC-Inhibitoren (HDAC = Histon-Deacetylase, eine bestimmte Klasse von Enzymen) untersucht. Diese Wirkstoffe könnten in Zukunft eine neue Therapieoption für Patient:innen mit einer Unterart von anaplastischen großzelligen Lymphomen (ALK-positive ALCL) ermöglichen.

am, 04.09.2025


Quellenangaben

(1) Zrimšek, M., Draganić, K., Malzer, A. et al. HDAC1 acts as a tumor suppressor in ALK-positive anaplastic large cell lymphoma: implications for HDAC inhibitor therapy. Leukemia39, 1412–1424 (2025). doi: 10.1038/s41375-025-02584-9.

Weitere Quellen:

Artikel der St. Anna Kinderkrebsforschung: https://kinderkrebsforschung.at/september-im-zeichen-von-hoffnung-forschung-und-solidaritaet/, zuletzt aufgerufen am 3.9.2025

Artikel der St. Anna Kinderkrebsforschung: https://kinderkrebsforschung.at/ueberlebensraten-bei-kinderkrebs-aktuelle-zahlen-und-wie-sie-entstehen/, zuletzt aufgerufen am 3.9.2025

Burdach SEG, Westhoff MA, Steinhauser MF, Debatin KM. Precision medicine in pediatric oncology. Mol Cell Pediatr. 2018 Aug 31;5(1):6. doi: 10.1186/s40348-018-0084-3. Erratum in: Mol Cell Pediatr. 2022 Mar 10;9(1):8. doi: 10.1186/s40348-022-00140-4.