Personalisierte Medizin in Österreich: Erwartungen und Limits

Im weitesten Sinn bedeutet Personalisierte Medizin die Berücksichtigung individueller Eigenschaften von PatientInnen in Diagnose, Therapie und Prävention.

Diese recht breit gefasste Definition weckt viele verschiedene Erwartungen und hat für verschiedene Gesellschaftsgruppen unterschiedliche Bedeutungen. Während Personalisierte Medizin manchmal auch mit genomischer Medizin – also der Berücksichtigung molekularbiologischer Eigenschaften von PatienInnen – gleichgesetzt wird, wollen andere den Begriff weiter gefasst sehen. Darunter könnte beispielsweise die stärkere oder formalisierte Einbeziehung der Wünsche und auch der sozialen und kulturellen Charakteristika von Personen oder PatientInnen in der Gesundheitsversorgung fallen.

Egal, welche Definition man selbst bevorzugt, Personalisierte Medizin ist ein interdisziplinäres Feld, an dem verschiedene medizinische Fachrichtungen, wissenschaftliche Disziplinen oder Berufsgruppen und auch PatientInnen selbst beteiligt sind. Fragen zu den Erwartungen, zu Herausforderungen und Limits und mögliche Lösungsansätze werden in der Österreichischen Plattform für Personalisierte Medizin (ÖPPM) diskutiert. Ein kürzlich veröffentlichter Artikel im Fachmagazin „Personalized Medicine“ fasst die Themen und Diskussionen, die insbesondere während der Jahrestagung 2019 aufkamen, zusammen. Auch Open Science war an dieser Publikation beteiligt.

bg, 08.10.2020


Quellenangaben

Originalpublikation:

Mirjam Pot, Marc Brehme, Amin El-Heliebi, Brigitte Gschmeidler, Philipp Hofer, Thomas Kroneis, Michael Schirmer, Simone Schumann, and Barbara Prainsack. 2020. “Personalized Medicine in Austria: Expectations and Limitations.” Personalized Medicine. https://doi.org/10.2217/pme-2020-0061