Wen die Gelsen stechen

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Alle kennen das: einige Menschen werden viel seltener von Stechmücken belästigt als andere. Häufig wird behauptet, das hätte mit Bier- oder Knoblauchgenuss oder eingenommenem Vitamin B zu tun, allerdings wurde das durch wissenschaftliche Studien bereits widerlegt.

Was genau die Plagegeister anzieht, ist noch nicht genau geklärt, es hat aber mit dem Körpergeruch der Opfer zu tun. Menschen der Blutgruppe 0 werden bevorzugt ausgewählt, aber auch Schwangere oder Personen mit einer höheren Körpertemperatur. Einige Menschen scheinen dagegen eine Art natürliche Abwehr gegen Blutsauger zu haben.

Zwillingsstudie belegt Rolle der Gene

Forscher der London School of Hygiene and Tropical Medicine um James Logan gingen nun der Frage nach, inwieweit eine genetische Komponente des Körpergeruchs Menschen für Stechmücken attraktiv macht. Dazu ließen sie in Testreihen Tigermücken in eine Y-förmige Röhre fliegen, an deren beiden oberen Enden Testpersonen eine Hand hineinhielten. Eineiige Zwillinge wurden ziemlich gleichmäßig als Opfer ausgesucht, bei zweieiigen Zwillingen dagegen wurden deutliche Unterschiede festgestellt.

Diese Studie konnte somit nachweisen, dass es eine genetische Komponente gibt, die Menschen olfaktorisch mehr oder weniger anziehend für Stechmücken macht. Details der genetischen Basis und die Mechanismen dahinter sind aber noch nicht erforscht. Deshalb wollen die Wissenschaftler gezielt in diese Richtung weiterarbeiten, um so maßgeschneiderte Mittel zur Abwehr der Mücken zu entwickeln. Das ist besonders wichtig für Menschen, da Mücken gefährliche Krankheiten, wie beispielsweise das Dengue-Fieber und Malaria übertragen.

Quelle

G.M. Fernández-Grandon, S. A. Gezan, J.A. L. Armour et al, Heritability of Attractiveness to Mosquitoes Plos ONE, 22. April 2015
DOI: 10.1371/journal.pone.0122716

 

IJ, 28.04.2015